Alle werden gebraucht

Erfolgreiches Gesundheitsmanagement bedeutet auch, Inklusion als Chance im Betrieb zu begreifen.


20.05.2015 - Manfred Otto-Albrecht -2 MinutenArbeitswelt gestalten

Erfolgreiches Gesundheitsmanagement bedeutet auch, Inklusion als Chance im Betrieb zu begreifen. Auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern setzen Unternehmen deshalb immer stärker auf die Kompetenzen von Mitarbeitern mit Behinderung.

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© PR - Wirtschaft inklusiv: Alle werden gebraucht

Sieben Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer Behinderung. Längst nicht alle haben bislang einen passenden Arbeitsplatz gefunden, obwohl sie wie ihre Kollegen ohne Handicap im Berufsleben bestehen könnten. Deshalb sind Strategien gefragt, um möglichst vielen Menschen mit Behinderung den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Genau dies ist das Ziel von „Wirtschaft inklusiv“. Das Projekt informiert und berät Unternehmen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Denn fehlendes Wissen und Erfahrungen sind die größten Barrieren.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat das Projekt die Sensibilisierung und Unterstützung der Wirtschaft für die berufliche Eingliederung schwerbehinderter Menschen zum Ziel. Umgesetzt wird „Wirtschaft inklusiv“ von der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation e. V. Deren Mitglieder führen in acht Bundesländern eigenständige Teilprojekte durch. Unterstützt wird das Projekt von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), im Beirat des Projektes ist die Bundesagentur für Arbeit vertreten.

Persönliches Gespräch

Im Fokus stehen kleine und mittelständische Betriebe. Ihnen helfen geschulte Berater bzw. Inklusionslotsen in den jeweiligen Teilprojekten bei fachlichen oder juristischen Fragen weiter, sie kennen bestehende Unterstützungsstrukturen und Fördermöglichkeiten. Ein Koordinationsprojekt steuert und bündelt auf Bundesebene die Arbeit der Teilprojekte.

Die Berater von „Wirtschaft inklusiv“ wenden sich direkt an die Personalverantwortlichen in den Unternehmen und setzen mit ihrer Arbeit an den Erfordernissen und Möglichkeiten der Betriebe an. Am Beginn steht das persönliche Gespräch. Ausgehend von der individuellen Situation und den Erfahrungen geht es um die fachlichen und juristischen Fragen, die für den jeweiligen Betrieb wichtig sind.

Information und Sensibilisierung der Ansprechpartner stehen im Zentrum. Ziel ist es, einen stabilen Beratungsprozess aufzubauen, in dem die für den Betrieb wichtigen Themen, Aufgaben und Fragen geklärt werden.

Runde Tische und Fortbildung

Wichtig dabei ist, dass sich Arbeitgeber, Einrichtungen und Organisationen austauschen. Dazu dienen die runden Tische, bei denen der Erfahrungsaustausch zwischen den Betrieben und die Vernetzung mit den Fachleuten eine besonders wichtige Rolle spielen. Für komplexere Fragestellungen werden kurze Fortbildungen entwickelt, die sich an den Möglichkeiten kleinerer Betriebe orientieren. Für übergreifende personalpolitische und arbeitsmarktpolitische Themen im Kontext der Inklusion werden gesonderte Fachveranstaltungen durchgeführt.

Die bisherigen Erfahrungen von „Wirtschaft inklusiv“ zeigen, dass betriebliche Erfordernisse und Rehabilitationsstrukturen oft nicht zusammen passen. Betriebsnahe, profilierte Projekte, die eine arbeitgeberorientierte Unterstützung anbieten, sind deshalb dringend nötig – als Scharnier und Vermittler.

⇒ Zur Website des Projekts Wirtschaft inklusiv 


Titelfoto: © Jürgen Volkmann