
Ausgezeichnete Ausbildung
„Bei uns gibt es keinen Fachkräftemangel“
Investition in den Nachwuchs: Die Wilhelm Theilmeier Garten- und Landschaftsbau GmbH in Everswinkel hat 2015 ihr Ausbildungskonzept komplett überarbeitet. Heute gibt es für Azubis sogar die Möglichkeit, ein Praktikum im Ausland zu machen. Viel bieten, viel bekommen, lautet das Motto. Und die Rechnung geht auf.
Dahin gehen, wo die jungen Leute sind
Die ganze Mühe lohnt sich: 2020 erhielt das Unternehmen den „Ausbildungspreis der Landschaftsgärtner NRW 2020“. Das Urteil der Jury: Das Ausbildungskonzept sei innovativ, habe Hand und Fuß und vor allem auch Charakter. „Darauf sind wir stolz“, sagt Edgar Theilmeier. „Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Die klassische Stellenanzeige hat sich für ihn indes überholt. Der Nachwuchs wird vor allem auf anderen Wegen gesucht. „Wir arbeiten eng mit den Schulen in der Region zusammen und machen dort auf unsere Ausbildung aufmerksam“, sagt Theilmeier. Auch auf Azubi-Börsen und Berufsorientierungsmessen ist das Unternehmen aktiv, hat für YouTube einen Imagefilm produziert und schaltet Bandenwerbung am Fußballplatz. „Wir gehen direkt dahin, wo die jungen Leute sind. Das funktioniert wunderbar“, sagt Theilmeier. Eine Chance bekommt jeder, der ernsthaft am Beruf interessiert ist. „Ich will kein Zeugnis sehen, das sagt ohnehin nichts aus. Nur weil einer schlecht in Deutsch war, heißt das doch nicht, dass er kein guter Landschaftsgärtner sein kann. Bei uns machen Studienabbrecher eine Ausbildung, die irgendwann mal von den Eltern zum Abitur gezwungen wurden. Jetzt sind sie endlich glücklich.“ Vor der Ausbildung muss jeder Kandidat ein ein- bis zweiwöchiges Praktikum absolvieren. „Im Bewerbungsgespräch schaue ich, wie interessiert jemand ist und ob er mitdenkt. Im Praktikum gucken wir dann, dass es auch zwischen dem Azubi und den anderen Mitarbeitenden passt – ein gutes Betriebsklima ist uns wichtig“, erklärt Theilmeier. Für neue Auszubildende wird in jedem Jahr ein Onboarding-Tag veranstaltet, an dem sie mit dem Betrieb vertraut gemacht werden. Dazu gibt es einen schriftlichen Leitfaden mit den wichtigsten betrieblichen Regeln, damit sich jeder von Anfang an gut zurechtfindet.
Azubis halten das Unternehmen jung
„Die Azubis wollen wahr- und ernst genommen werden. Das tun wir, und das fördert ihr Engagement und auch den Teamgeist“, sagt Monique Däumichen. „Das Miteinander im Unternehmen stimmt einfach. Ein Kollege ist seit 48 Jahren bei uns – wo gibt es das heute schon noch?“ Auch die Auszubildenden bleiben gern. „Wir ermuntern sie aber durchaus, auch noch mal woanders zu arbeiten. Das tut jedem gut“, sagt Edgar Theilmeier. Mit Kollegen anderer Betriebe arbeitet er gerade an einem Konzept, bei dem die Firmen untereinander Azubis tauschen. „Damit sie noch mehr Erfahrungen sammeln können.“ Die meisten kehren ohnehin zu Theilmeier zurück. „Bei uns gibt es keinen Fachkräftemangel“, sagt Edgar Theilmeier, der sich mit seinem neuen Ausbildungskonzept gut gewappnet für die Zukunft sieht. „Die Azubis bringen frischen Wind in die Firma und sorgen dafür, dass wir nicht vergreisen. So bleiben wir als Unternehmen auch für kommende Generationen interessant – da bin ich mir ganz sicher.“
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Nicole Benke
Titelfoto: © Theilmeier GmbH
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