
Lernen von den Großen
Unternehmen im Employer Branding Praxischeck
Jeder Deutsche kennt sie, McDonald’s und die Deutsche Bahn sind die Primusse ihrer Branche. Dennoch hatten beide Konzerne ein Imageproblem bei Jobsuchenden. Zu bürokratisch sei der ehemalige Staatsbetrieb, zu ausbeuterisch der größte Burgerbrater, so dachten viele junge Talente. Die Unternehmen haben das erkannt und mit eigenen Employer-Branding-Strategien reagiert.
Die Deutsche-Bahn-Strategie

Der Staatskonzern bietet fast 500 Jobprofile an. Die meisten Menschen auf dem Arbeitsmarkt kennen nur drei, nämlich den Lokführer, den Schaffner und den Vorstandschef. Und die brachten dem Arbeitgeber Deutsche Bahn lange negative Imagepunkte. Ein Riesenproblem für die Deutsche Bahn, sie muss 7.000 neue Stellen pro Jahr besetzen. Zudem rollt eine Verrentungswelle auf das Unternehmen zu. Um passende Talente zu gewinnen, will die Bahn bis 2020 die Top Ten der beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands erreichen, ein weiter Weg. BMW, Audi, Porsche, Lufthansa und Siemens landen seit Jahren unter den Top Ten. Im Herbst 2012 lancierte die Deutsche Bahn erstmals einen Employer-Branding-Auftritt. Startschuss der Kampagne war ein einminütiger TV-Spot mit dem Claim „Kein Job wie jeder andere“. Wie bei McDonald’s sind Mitarbeiter die Protagonisten. In schneller Schnittfolge sind Mitarbeiter und ihr Arbeitsumfeld zu sehen. So will der Konzern die Vielfalt seines Jobangebots zeigen. Mittelfristig will die Bahn der führende Logistikkonzern werden. Das Unternehmen investiert geschätzt ein siebenstelliges Budget ins Employer Branding.
Stefan Sailer
Titelfoto: © Getty Images
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