
Infos für Arbeitgeber
Flüchtlinge einstellen
Jobs für Menschen auf der Flucht? Weil zu den Themen Arbeitserlaubnis oder Sprachkurse für Asylsuchende immer noch viele Fragen aufkommen, haben wir die wichtigsten in einem FAQ beantwortet und hilfreiche Links zusammengestellt.
Flüchtlinge und Geringqualifizierte
So kann Integration in Arbeit gelingen
Flüchtlinge, die längere Zeit oder sogar für immer in Deutschland bleiben, haben ähnlich wie Geringqualifizierte oft Schwierigkeiten, einen (Wieder-)Einstieg ins Arbeitsleben zu finden. Ein Kooperationsmodell von Arbeitsagentur, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dem Deutschen Gewerkschaftsbund, verbindet bestehende Förderansätze. Ziel der Maßnahmen: möglichst viele Geflüchtete und Geringqualifizierte zu einem Berufsabschluss führen. Die folgenden vier Phasen sind eng miteinander verzahnt und sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitssuchende können in jeder Phase einsteigen:
- Phase 1: Spracherwerb
Am wichtigsten für eine erfolgreiche Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache im Integrationskurs. Dies gilt für alle Zuwanderergruppen gleichermaßen – nicht nur für geflüchtete Menschen, sondern auch für gering qualifizierte Zuwanderer, die bereits in Deutschland leben und Zugang zu Integrationskursen haben. - Phase 2: Sprachkurs plus erste Praxiserfahrung im Betrieb
Nach etwa drei Monaten findet zeitgleich zum Integrationskurs eine von der BA geförderte Erprobung bei einem Arbeitgeber statt. - Phase 3: Einstieg in Arbeit
Anschließend folgt die Integration in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Neben der Beschäftigung soll mit Einverständnis des Arbeitgebers berufsbegleitend die Qualifikation verbessert werden. Durch den Erwerb einer zertifizierten, berufsanschlussfähigen Teilqualifikation wird der Grundstein für eine darauf aufbauende weitere Qualifizierung oder auch eine Ausbildung gelegt. Arbeitgeber werden bei der Qualifizierung unterstützt und können für die Weiterbildungszeit einen finanziellen Zuschuss zum Entgelt erhalten. - Phase 4: Die berufliche Zukunft gestalten
Nach einer individuellen Standortbestimmung geht es darum, nachhaltig am Arbeitsmarkt zu bestehen und den Qualifizierungsweg fortzusetzen: Durch weitere berufsanschlussfähige Teilqualifikationen, die Aufnahme einer Ausbildung oder einer (betrieblichen) Umschulung, flankiert durch umschulungsbegleitende Hilfen und optional begleitet durch eine berufsbezogene Sprachförderung.
Weiterführende Links
Allgemeine Informationen zur Einstellung von Geflüchteten
- Beschäftigung geflüchteter Menschen
Spezifische Informationen der Bundesagentur für Arbeit - „Potenziale nutzen – geflüchtete Menschen beschäftigen“
Umfassende Informationsbroschüre der Bundesagentur für Arbeit - Workeer.de – Jobbörse speziell für Flüchtlinge
Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse - Unternehmen als Partner der UNO-Flüchtlingshilfe
Unterstützung von Projekten im Rahmen von CSR-Maßnahmen - Flüchtlinge und andere Migranten am deutschen Arbeitsmarkt
Aktuellster Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Stand September 2015 - International Migration Outlook 2015
OECD-Bericht über Trends bei Wanderungsbewegungen und die Beschäftigungssituation von Migranten - Ergebnisbericht „Early Intervention“
Modellprojekt zur frühzeitigen Arbeitsmarktintegration von Asylbewerbern
Weiterführende Links
Regionale Initiativen und Projekte
- Deutschlandweite Projekte mit Unterstützung des Europäischen Sozialfonds ESF
- Sammlung von Initiativen für Flüchtlinge in Deutschland
Nord
- Land in Sicht – Arbeit für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein
- Fluchtort Hamburg Plus II
- Bremer und Bremerhavener IntegrationsNetz
- Netzwerk Arbeit für Flüchtlinge Mecklenburg-Vorpommern
West
- Arbeit für Bleibeberechtigte in Gütersloh, Bielefeld und Lippe
- Aufbruch Portin Plus – Dortmund, Hagen, Märkischer Kreis
- Integrationsnetzwerk ELNet Bleiberecht Emscher-Lippe
- Job-Netzwerk MAMBA Münster
- Netzwerk Partizipation Wuppertal, Remscheid, Solingen
- Netzwerk BLEIB in Hessen
- InProcedere Rheinland-Pfalz
- Beratungsnetzwerk Bleibeberechtigte und Flüchtlinge Saarland
Süd
- Projektverbund Bleiberecht Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald
- Netzwerk Bleiberecht Stuttgart, Tübingen, Pforzheim
- Netzwerk für Beratung und Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge Westbayern
- Flüchtlinge in Beruf und Ausbildung – Netzwerk Ostbayern
Ost
Das sagen Unternehmer
Wie die Arbeit mit Flüchtlingen abläuft
- Betriebe hadern mit Integrationshürden
Viele Unternehmen wollen Flüchtlingen Chancen geben. Das ist in der praktischen Umsetzung nicht immer einfach. Eine Studie und ein Integrationsplan zeigen, wo es hakt. - „Ich brauche diese Leute“
Mit seiner Firma Kuhn Elektro-Technik nimmt Geschäftsführer Florian Kuhn am bayerischen Modellprojekt Ida zur Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt teil. Und er macht gute Erfahrungen. - Vom Flüchtling zum Azubi
In einem Thüringer Autohaus haben 14 Flüchtlinge ihre Ausbildung begonnen. Das Land hat ein Förderprogramm aufgelegt, um Unternehmen zu motivieren, Flüchtlinge einzustellen. Die Beteiligten ziehen ein Zwischenfazit. - Das Engagement der Konzerne hält sich in Grenzen
Die Stuttgarter Zeitung hat bei großen Konzernen im Südwesten wie Bosch, Daimler und Porsche nachgefragt, wie viele Flüchtlinge sie derzeit beschäftigen.
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aktualisiert am 8. November 2016
Titelfoto: © Felix Zahn/DPA