
Olympiasiegerin und Unternehmerin
Kati Wilhelm: vom Biathlon zur Gastronomie
Sie gehörte zu den weltweit besten Biathletinnen, gewann mehrfach Gold bei Olympischen Spielen. Dann suchte Kati Wilhelm eine neue Herausforderung und eröffnete das Restaurant „Heimatlon“ – mitten im Thüringer Wald.

Es war und ist eine große Herausforderung für mich, Chefin zu sein. Das war ich nie. Ich musste niemandem sagen, was er tun soll. Jetzt sage ich als Nicht-Gastronomin den Profis in der Küche und im Service, wo es langgeht. Zu meinen Angestellten ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen ist mir wichtig, aber ich bin auch die, die dann Kritik übt, wenn das Lager mal nicht aufgeräumt ist oder beim Einkauf zu viel Geld ausgegeben wurde. Das ist oft ein Drahtseilakt für mich.
Im „Heimatlon“ selbst packe ich überall mit an. Ich bin hinterm Tresen, im Service, ich putze, räume auf – und habe wirklich unterschätzt, was noch alles an administrativer Arbeit dazugehört. Mein Tag hat gefühlt 30 Stunden. Das sind dann manchmal die Momente, in denen ich an der Entscheidung, das Lokal zu eröffnen, zweifle. Aber dann schau’ ich in die gemütliche Stube, auf unsere wilde, kreative Speisekarte und sehe meine motivierten und professionellen Angestellten, die das alles mit mir gestemmt haben. Die Gastronomie passt einfach zu mir, denke ich.
Zur Person
Kati Wilhelm
Dreimal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze: Das ist die Medaillenbilanz von Kati Wilhelm – um nur Olympia zu nennen. Die 1976 geborene Biathletin gehört zu den erfolgreichsten deutschen Sportlerinnen der vergangenen Jahre. Seit der Weltcupsaison 2010/11 begleitet Kati Wilhelm für Das Erste die Übertragungen von Biathlonwettbewerben als Expertin. Im thüringischen Städtchen Steinbach-Hallenberg hat sie das Restaurant „Heimatlon“ eröffnet, dessen Spezialität knusprige Ur-Fladen aus dem Holzofen sind.
Ehrgeizige Biathletin, ehrgeizige Gastronomin
Es ist wie damals im Wettkampf. Nur dass hier die Gäste das Eichmaß für gute Leistung sind. Sie geben mir jetzt die Rückmeldung, ob es gut geschmeckt hat oder nicht, ich kann es ihnen manchmal sogar ansehen. Die sportliche Komponente kommt auch hinzu: Wenn ich am Abend im Service anpacke, ist das natürlich auch körperlich anstrengend.
Bei der Umsetzung meiner Wünsche und Ziele war ich schon immer sehr ehrgeizig. Ich wollte schon als Kind nie Mittelmaß sein, weder in den Schulfächern noch im Sport. Meine Eltern haben mich dabei immer unterstützt, aber nie zu etwas gezwungen.
Manche Eigenschaften eines Leistungssportlers werde ich weiterhin behalten. Ich mache mir nach wie vor Gedanken darüber, in welchen Bereichen ich noch besser sein kann. Das ist eine Art Leistungsdruck – wie damals im Sport, aber einer, der mich nicht überfordert, sondern täglich anspornt und am Ende hoffentlich glücklich macht.
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Esther Werderinghaus
Titelfoto: © Bernd Günther
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich, dass Sie erfolgreiche Unternehmerinnen vorstellen und wundere bzw. ärgere mich, dass Sie ein Newsletter-Willkommensgeschenk mit mehr "Unternehmer-Geschichten" anbieten. Auf dem Titelbild ist eine Frau also Unternehmerin zu sehen, warum reduzieren Sie das Angebot aus "Unternehmer erzählen". Wenn wir wollen, dass mehr Frauen unternehmerisch tätig werden, müssen die Frauen nicht nur sichtbar sondern auch benannt werden.
"Achte auf Deine Gedanken, sie werden Worte, achte auf Deine Worte, sie werden Taten...."
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Helberg-Manke
Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft Landkreis Verden